Straßenlaternen können heutzutage schon mehr als nur für Licht sorgen. Sie erheben Daten, stellen Strom für die Elektromobilität bereit oder liefern WLAN.
Wie auch der Presse zu entnehmen ist, testet die Stadt Köln, mitten im Zentrum, auf der Neusser Straße, gerade neue Technologien im Bereich der Straßenbeleuchtung. Eine Auswahl an Straßenlaternen dimmen entlang der Straße Licht nach Bedarf, erheben Daten zu Lärm und Feinstaub, senden Infos über freie Parkplätze und dienen als WLAN. Nur auf den Umbau zur Ladesäule für Elektroautos hat die Stadt vorerst verzichtet.
Die Laternen gelten als Chance für eine bessere Verkehrs- und Umweltpolitik in Städten, Landkreisen und Gemeinden. Der bvsi glaubt hier an einen Markt mit Zukunft. Daher will die heimische Industrie in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Normung (DIN) gleich europaweit technische Standards für die Laternen 2.0 festlegen.
Der bvsi fordert offene Standards, damit die Innovationen und Entwicklung auf einer größtmöglichen Basis von Anbietern erfolgen können und der öffentliche Auftraggeber keinem elitären Kreis einiger weniger Anbieter gegenübersteht. Ein Großteil der rund 60 Millionen Straßenlaternen in Europa wird voraussichtlich bis 2030 ausgetauscht und um neue Funktionen erweitert. Deutschland ist aktuell das einzige Land, das an Standards für die Straßenbeleuchtung arbeitet. Es ist zu erwarten, dass das DIN, welches vom Bund gegenüber internationalen Organisationen als einziges nationales Normungsinstitut unterstützt wird, die Vorschläge dann auf europäischer Ebene einreichen wird. Erfahrungsgemäß werden dann häufig nur noch geringe Korrekturen vorgenommen. Am besten positioniert, um europaweit Lampen zu liefern, wären dann folglich Unternehmen aus Deutschland. Dieser Umstand ist national gesehen grundsätzlich positiv. Der bvsi gibt aber zu bedenken, dass diese Verfahrensweisen in Folge zu einer reduzierten Anbietertiefe führen kann.